Während sich in Essen rund 1,2 Millionen Menschen zum Beat der Techno-Klänge tummelten, gab es auf der Hardt in Wuppertal eine Alternative der „Anderen Art“.
Im Schatten des Elisenturmes feierten 2000 begeisterte Fans, bereits zum vierten Mal das Feuertal-Festival.
Saltatio Mortis, Letzte Instanz, Schelmisch und Schandmaul verwandelten die Waldbühne, bei allerbestem Festival-Wetter in einen mittelalterlichen Hexenkessel.
Bereits zu Beginn um 16.00 Uhr, für ein Festival schon recht ungewöhnlich, fand sich vor der Bühne kein freier Platz mehr. Der Grund waren die Spielleute von Saltatio Mortis. Das pünktliche Kommen hat sich für die Besucher gelohnt. Gut 50 Minuten rockten die acht Jungs mit Schalmeien und Sackpfeifen unterstützt von E-Gitarre und Perkussion die Hardt. Nach einer Zugabe, die die zweite Band des Nachmittags auf Drängen des Publikums den Jungs zugestand, kam dann die Zeit der Letzten Instanz. Die Mischung aus Folk-Rock und Klassik begeisterte das bestens gelaunte Wuppertaler Publikum und die Partystimmung strebte immer mehr ihrem Höhepunkt entgegen.
Wer sich zwischendurch etwas erholen wollte, der fand dazu Gelegenheit sich auf dem angrenzenden Mittelaltermarkt, mit Met, Knoblauchbrot oder doch der klassischen Bratwurst zu stärken. Dabei hatte man auch die Gelegenheit sich auf einen kleinen Plausch mit den Bands zu treffen die sich fannah zeigten und sich bereitwillig und mit sichtlichem Spaß, jedem Autogramm- und Fotowunsch stellten.
Dann ging es weiter mit den Mittelalterrockern von Schelmisch, die mit brachialer Lautstärke und einer Spielfreude, die Ihresgleichen sucht nun auch den letzten Besucher auf den Top-Act des Abends einstimmten.
Um halb neun war es dann soweit. Schandmaul enterten die Bühne und verwandelten die Hardt endgültig in ein Tollhaus. Die Schandmäuler, die im nächsten Jahr ihr 10jähriges Bandjubiläum feiern, hatten leichtes Spiel mit dem bestens angeheizten Publikum. Die sechs Süddeutschen aus der Nähe von München spielten anderthalb Stunden das Beste was ihre inzwischen 5 Studioalben zu bieten haben. Auf der Waldbühne gab es nun kein Halten mehr und aufgrund der mittlerweile tropischen Temperaturen, die man sonst nur im Gewächshaus des neuen Botanischen Gartens findet, wurden die Fans auch noch von der Band bestens mit Wasser in Form von Trinkflaschen, die vorsichtig ins Publikum geworfen wurden, versorgt. Erfrischt gab das Publikum noch einmal alles. Leider war pünktlich um 22 Uhr, eine Auflage der Wuppertaler Behörden, das diesjährige Feuertal dann auch schon wieder vorbei.
Sichtlich erschöpft aber zufrieden machte sich das Publikum auf den Heimweg und wird sich nach diesem gelungenem Festival schon aufs nächste Jahr freuen.